Staudenhof – Skulpturen auf den Friedhof?

… was für eine Idee!?
Deutlicher kann man wohl kaum ausdrücken, welche Geschichte zu Potsdam gehören soll.
Wir dokumentieren: Die Pressemitteilung des Netzwerkes „Potsdamer Mitte neu denken“:

Pressemitteilung vom 31. Dezember 2018

F I G R U R E N   D E S   S T A U D E N H O F S

PMND wendet sich gegen die Abstellung der Staudenhof-Skulpturen Jürgen Woyski’s an einem Verweilort Verstorbener

 

Im Zuge des Abrisses des Fachhochschulgebäudes an der Potsdamer Friedrich-Ebert-Straße und der Beseitigung des innerstädtischen Freiraumes „Staudenhof“ wurden die beliebten, vom Künstler Jürgen Woyski (1929-2000) geschaffenen Figuren „Stehende unter Baldachin“, „Sitzendes Mädchen“ und „Pflanzturm“ eingelagert. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen sie an einem anderen Ort aufgestellt werden.

Dafür wurden mehrere Möglichkeiten geprüft, so unter anderem die Freundschaftsinsel, der Lustgarten und der Neue Friedhof. Die Aufstellung im Lustgarten und auf der Freundschaftsinsel ist verworfen worden. Der „Beirat für Kunst im öffentlichen Raum“empfahl, Jürgen von Woyski’s keramischen Arbeiten auf dem Neuen Friedhof aufzustellen.

Die Initiative „Potsdamer Mitte neu denken“ wendet sich entschieden gegen dieses Ansinnen. Kunstwerken, die für einen Standort im städtebaulichen Zusammenhang erschaffen und platziert worden sind, nunmehr nach dem Verlust ihres Kontexts auf einem Friedhof abzustellen, wird ihre lebensbejahende Intention genommen. Das ist äußerst geschmacklos und unwürdig.

Es drängt sich der Eindruck auf, sie dann zum Sterben auf den Friedhof gebracht zu haben, auch, um die Erinnerung an das Staudenhof-Ensemble als Zeugnis der DDR-Nachkriegsmoderne aus dem Stadtbild zu verbannen. Nicht abwegig erscheint, dass damit die als behutsam postulierte, jedoch mit brachialer Gewalt vollzogene Wiederannäherung an den historischen Stadtgrundriss sowie der stadtweite Widerstand aus dem Gedächtnis der Stadtgesellschaft gelöscht werden sollen.

Diese Kunstwerke wurden für eine innerstädtische, von Wohn- und Bildungsbauten eingefasste Grünanlage geschaffen, nicht für einen Friedhof, sondern für einen Ort des Lebens.

Stattdessen schlägt die Initiative „Potsdamer Mitte neu denken“ die Aufstellung der Staudenhoffiguren von Jürgen Woyski an der Nordseite des Platzes der Einheit bzw. auf dem neu entstehenden Versailler Platz vor. Das würde zudem dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung entsprechen, die Skulpturen in unmittelbarer Nähe ihres historischen Standortes aufzustellen.

Initiative + Netzwerk
Potsdamer Mitte neu denken

 www.potsdamermitteneudenken.de

 

 

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