Garnisonkirchenfinanzierung auf dem Prüfstand

Eine Anfrage eines Potsdamer Bürgers bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) ergab, dass nicht nur das Kulturressort den königlich-preußischen Kitsch fördert, sondern auch das Verteidigungsministerium die militaristische Kultstätte sponsern will. Eine seltsame Mischung. So erscheint der alte Begriff „Hof- und Garnisonkirche“ in einem völlig neuen – passendem – Bild.

Zahlreiche Finanzierungsteile beim Wiederaufbauprojekt von nationalistischer Bedeutung werfen Fragen auf. Laut BKM-Antwort prüft der Bundesrechnungshof seit April 2020 die Vorgänge!

In der Antwort des BKM – vom 07. Januar wird auch offenbar, dass an keiner Stelle der Bundesregierung eine Übersicht über die Fördermittel/Zuschüsse der einzelnen Ressorts existiert. Interessierte und nachfragende Bürger*innen werden an alle einzelnen geldgebenden Ministerien und Stellen des Bundes verwiesen.

Dies wiederum wirft weitere Fragen auf. Wie kann ein angemessener und gleichzeitig Steuergeld sparender Zuschuss gewährt werden, wenn nicht mal klar ist, welche Bundeseinrichtungen auch noch Geld in das Projekt stecken? Bisher wurde eher Geld mit vollen Händen ausgereicht. Erst die 12 Mio. € obwohl die Gesamtfinanzierung nicht gesichert war und dann noch mal über 8 Mio. € zusätzlich in Aussicht gestellt, obwohl die Gesamtkosten bis heute unklar sind.

Gleichzeitig wird die Verantwortung für jeden einzelnen Verwaltungsschritt über viele Stellen verteilt, so dass die Gesamtverantwortung verloren geht.

Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun – lautete schon der erste Satz am Kreuz vor 2000 Jahren.

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