Wetterfahne der Garnisonkirche

Wir klären auf. Es geht um „Nec soli cedit“ contra „Nec pluribus impar“ und um Geschichte akzeptieren contra Geschichte umdeuten.

Überlagerte Symbolik; GK – das Goldene Kalb – vor dem Käfig der eingesperrten Wetterfahne

Vor wenigen Tagen hat Frau Hüneke beim Research Center Sanssouci (RECS) einen Beitrag veröffentlicht, der dazu dient die aktuelle Debatte um das Areal an der Plantage (mit Garnisonkirche und Rechenzentrum) zu beeinflussen. Das ist interessant, da die gleiche Frau Hüneke sich als Bündnisgrüne Abgeordnete im Hauptausschuss der SVV gegen die Hereinnahme des Garnisonkirchenturms in die inhaltliche wie gestalterische Debatte ausgesprochen hat.

Hünekes Debattenbeitrag beim RECS „Alte Ideenwelten, neue Fragen – Die Kunstwerke von Rechenzentrum und Garnisonkirchturm in Potsdam“ enthält zwei Tendenzen: Verunglimpfung des Mosaiks am Rechenzentrum und Verharmlosung der Symbolik des Garnisonkirchenturms.

Im Folgenden wollen wir uns auf die Wetterfahne der Garnisonkirche konzentrieren. Dazu müssen wir uns mit dem König Friedrich Wilhelm I., dem Zeitgeschehen von 1700-1740 in Europa und den Kirchbauten dieser Epoche beschäftigen. Eigentlich ist die Deutung der Wetterfahne seit 280 Jahren unumstritten. Selbst eingefleischte GK-Befürworter haben noch vor 20 Jahren erklärt:  „Das alte Kreuz spielt mit kriegerischer Symbolik. Der preußische Adler greift die französische Sonne an … Wir wollen zeigen, dass ein Neuanfang möglich ist.“ (Martin Vogel sagte dies in einem Interview gegenüber der MOZ am 15./16.09.2001).

Erst in jüngster Zeit gibt es den – fast krampfhaften Versuch – dieser Wetterfahne eine neue Interpretation zuzuschreiben. Kein Wunder, denn sie wird ja, wenn sich nicht noch die Potsdamer*innen eines besseren besinnen, bald die „Krone der Stadt sein“.

Um das Thema und die Symbolik der Wetterfahne zu verstehen, ist ein Ausflug in die Geschichte mit den drei o.g. Eckpunkten unumgänglich. Eine Gegendarstellung von Carsten Linke zur Arbeit von Saskia Hüneke finden Sie – findet ihr – hier:

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