„Denn wir wissen nicht was wir tun!“

So könnten die Äußerungen der Stiftung Garnisonkirche im heutigen Hauptausschuss kurz zusammengefasst werden. Herr Huber und Herr Leinemann waren anwesend und in der Lage viele Ausreden und hinhaltende Anmerkungen zu machen. Was sie nicht konnten, waren konkrete Aussagen zum Spendenstand, zur Finanzlage oder zum Nachweis, wie die Sicherstellung der Fertigstellung des Turmes erfolgen kann.

Allerdings täuschten sie erneut mit Begrifflichkeiten die Anwesenden. Die 15,5 Mio. € „Eigenmittel“, die sie wie eine Monstranz vor sich hertragen, sind ein einziger Bluff. Diese setzen sich zusammen aus:

A)        Durch Stiftung finanzierte Investitionen aus Fördermitteln des Landes für Planungsleistungen (aus Mittel des aus früherem DDR-Parteivermögen, Lottomittel und Mittel der Denkmalpflege)                      2,52 Mio.

 B)        Erstattungen (Vorsteuerabzug) aus zuvor verausgabten Fördermitteln                   2,25 Mio.

 C)        kirchliche Darlehen, zinsfrei                                                                                           5,00 Mio.

 D)        Sachspenden                                                                                                                  0,91 Mio.        

 E)        Verbindliche Zusagen/Spenden                                                                                    1,81 Mio.

 F)        liquide Mittel für den Bau                                                                                                2,98 Mio.

 Gesamt                                                                                                                                   = 15,5 Mio. €

Das bedeutet, dass von den bisher eingesammelten 12 – 13 Mio. € Spenden nur noch maximal 5,7 Mio. € übrig sind (die letzten 3 Positionen). Was ist mit dem Rest von rund 6 – 7,5 Mio. € geworden? Es wurden sich selbst Gehälter ausgezahlt und es wurden Veranstaltungen in der Nagelkreuzkapelle durchgeführt sowie bunte Prospekte gedruckt.

Herr Huber hat nochmal im Hauptausschuss darauf hingewiesen, dass die Gegner:innen des Wiederaufbauprojektes sehr erfolgreich waren, indem sie das Spendenklima „vergiftet“ haben. Allerdings musste auch den Verantwortlichen des Wiederaufbaus klar sein, dass das Projekt NICHT mit Spendenmittel finanzierbar ist. Zu diesem Ergebnis kam auch die Commerzbank schon 2004. Sie machte klar, dass das Projekt mit seiner historischen Belastung keine Spendenwelle a la Frauenkirche auslösen wird. Die Verantwortlichen, die auch den geschichterevisionistischen „Ruf von Potsdam“ unterschrieben, ignorierten jedoch die Einschätzung der Finanzexperten.

Auch deshalb fingen die Promis der Landesebene schon früh an, Landesmittel in das Projekt zu stecken. So beispielsweise auch Mittel der Denkmalpflege und Lottomittel aus der Landeskasse oder aus dem Vermögen der DDR-Massenorganisationen (siehe oben Pos. A.). Darüber hinaus hat sich auch die Militärseelsorge mit einem Zuschuss beteiligt 0,25 Mio. €.

Zu Beginn des Hauptausschusses wiesen Sara Krieg von der BI für ein Potsdam ohne Garnisonkirche und Carsten Linke vom antimilitaristischen Förderverein auf das sachliche und finanzielle Dilemma des Projektes hin.

Hier der Redebeitrag von Sara Krieg:

Mehr zum Finanzdilemma :

Millionengrab Garnisonkirche – Stiftung mit Rechenschwäche – Turmbetrieb defizitär – Potsdam – Stadt für alle (potsdam-stadtfueralle.de)

oder hier in der Übersicht:

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