Grüner Blödsinn

Im Zusammenhang mit der Debatte um das Staudenhofgebäude zeigt die bündnisgrüne Stadtfraktion, dass sie vom Thema ökologisches Bauen und Klimaschutz scheinbar KEINE Ahnung hat. In der Lokalpresse lässt die Fraktion verkünden, dass es mit der Grünen Jugend (die für den Erhalt des Gebäudekomplexes steht) ein Einvernehmen gebe, dass man sich für ökologisches Bauen ebenso einsetze wie für die Schaffung günstigen Wohnraums in verschiedenen Formen. „Beim Staudenhof sind diese Ziele im Bestand aber nicht erreichbar“, so Zöller -der Fraktionsvize der SVV-Fraktion. „Dagegen stünden die 180 kleinen Wohnungen in dem Haus. Würde das verändert, müssten erhebliche Eingriffe in die Bausubstanz stattfinden, was die Klimabilanz ändere“.

Dies zeigt, dass Zöller, Hüneke & Co nicht begriffen haben, dass im dem Skelettbau aus Stahl und Beton die Masse an grauer Energie steckt und nicht in der Struktur der Räumlichkeiten. Selbstverständlich ist die Klimabilanz des renovierten oder räumlich neu gestalteten Skelettbaus um ein vielfaches besser als die Summe aus Abriss und Neubau. Bei der neuen Baukultur – einer Umbaukultur – bzw. beim Bauen mit dem Bestand kommt es auf die Nutzung der Substanz an und nicht auf eine 1:1-Sanierung.

Der Bausektor in der Bundesrepublik ist für mehr als ein Drittel aller CO2-Emissionen verantwortlich, wenn die Produktion von Stahl, Beton, Glas, Mineralwolle u.a. mit einbezogen wird. Gleichzeitig entsteht durch die Abrisskultur über die Hälfte des deutschen Abfallaufkommens. Wer auch nur annähernd dem etwas entgegen setzen will, muss nicht nur von globalen Herausforderungen reden und lokal Labern, sondern Handeln. Und die Stadt und die Grünen können noch sinnvoll im Sinne des Klimaschutzes und der Ressourcenschonung handeln. Und zwar jetzt!

P.S. Selbstverständlich sind auch die kleinen Wohnungen des Staudenhof-Wohngebäudes erhaltenswert. Auch nach einer Sanierung und Verteuerung ergibt sich eine günstige Gesamtmiete für das Wohnen in der Innenstadt. Dies resultiert aus der Kleinheit der Wohnungen. Diese bleiben auf Grund ihrer Lage attraktiv und ermöglichen ein Dasein der kurzen Wege.

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