Lernort „Garnisonkirche“

Wir dokumentieren: Ein neuer Vorschlag von Prof. Philipp Oswalt und Prof. Steffen Schuhmann

Seit 2017 wird der Kirchturm der Garnisonkirche Potsdam wieder aufgebaut, doch die Kritik an dem Vorhaben reißt nicht ab. Im vergangenen Herbst hat Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) eine Debatte initiiert zu der Frage, wie es mit dem Projekt nach dem Turmbau wieder gehen soll, insbesondere in Hinsicht auf die Frage des ehemaligen Kirchenschiffs. Am Freitag, den 24.1. findet eine große Anhörung der Stadtverordnetenversammlung Potsdam hierzu statt.
Diese Debatte ist für uns Anlass, einen Vorschlag zur weiteren baulichen und programmatischen Entwicklung des Projektes zu unterbreiten. Wichtiger Bezugspunkt sind für uns die ursprünglichen Ideen der evangelischen Kirche, einen Lernort zu schaffen und in der äußeren Erscheinung des rekonstruierten Kirchturms einen sichtbaren Bruch zu verdeutlichen. Beides wurde – nicht zuletzt in Rücksicht auf rechtsgerichtete Spender – bald nicht mehr verfolgt. Stiftung und Fördergesellschaft betrieben seit vielen Jahren die Idee eines möglichst originalgetreuen Wiederaufbaus. Für einen Lernort fehlt nicht nur das Interesse, sondern auch die Geldmittel und die Räumlichkeit. Für Ausstellungszwecke gibt es lediglich 230 qm Fläche von 2,9 Meter höhe im 3. Obergeschoss jenseits der Hauptbesucherströme.
Wir schlagen hingegen vor, – den barocken Waffenschmuck am Kirchturm zu ersetzen durch einen Bauschmuck, der von den 65 Ländern gestaltet werden soll, gegen die Preußen und das Deutsche Reich Krieg geführt hatte. – das zu DDR-Zeiten erbauten Rechenzentrum zu erhalten. Diese stellt gemeinsam mit dem (teils) wiederaufgebauten Kirchturm ein spannungsvolles Ensemble von Bau- und Gegenbau dar, welches Geschichte lesbar werden lässt. – beider Bauten mit einem zweistöckigen, zentral gelegenen Ausstellungsgebäude von 1000 qm Fläche zu verbinden, welches ebenerdig direkt von Kirchturmeingang erschlossen wird. Hiermit soll ein Lernort entstehen, an dem die schwierige Geschichte des Ortes von Gründung bis heute differenziert dargestellt werden kann.

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Ein Kommentar

  1. schon wieder einer der irgendeine idee hat mit dem Rechenzentrum.
    das Rechenzentrum ist ein Schandfleck von Potsdam und muss jetzt endlich weg, und haut die Spender nicht immer wieder eine rein.

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