„Kramp-Witz statt Krampnitz“

Aus Krampnitz wird ein „Kramp-Witz“, heißt es im Aufruf für eine Demo am Mittwoch den 16.06. um 14:00 Uhr vor dem Rathaus Potsdam

Seit Monaten kritisieren DIE aNDERE, der BUND, Stadt-für-alle, einige Ortsbeiräte und nun auch Fridays-For-Future die Fehlentwicklungen beim größten Bauvorhaben der Stadt. Aufgeführt werden: mangelhafte Trassenfreihaltung für die Straßenbahn, Stückwerk bei der Energie- und Wärmeversorgung, kein kontinuierlicher Zuwachs an preisgebundenen Wohnungen, unehrliche Kommunikation und Intransparenz der Stadt sowie die Beteiligung der Deutschen Wohnen am Projekt.

Unlängst im Hauptausschuss haben sich alle Fraktionen gegen den Antrag von DIE aNDERE ausgesprochen, der ein Innehalten und Überdenken der aktuellen Entwicklung forderte, um die hohen sozialen und ökologischen Ziele überhaupt noch zu erreichen. Die Grünen sprachen sich sogar gegen eine klimaneutrale Entwicklung aus. Die SPD-geführte Rathauskooperation hatte schon zuvor sich gegen eine Festlegung ausgesprochen, die auch die Deutsche Wohnen verpflichtet hätte preisgebundenen Wohnraum zu schaffen. Die Stadtverwaltung unter Bauamtschef Götzmann hatte es in den Jahren zuvor versäumt, die notwendigen Trassen für die Tram freizuhalten. Durch zahlreiche Baugenehmigungen wurden hingegen zusätzliche Konflikte für den ÖPNV geschaffen.

Angesichts der allgegenwärtigen Kritik spricht sich nun der OBM Schubert die umstrittenen Pläne für das Quartier von externen Experten prüfen zu lassen. Genau dass, was DIE aNDERE und andere KritikerInnen schon lange forderten: ein Reset! Nun könnte das Vorhaben noch einmal auf den Kopf gestellt bzw. auf den Boden der Realität zurückgeführt werden: max. 5000 EinwohnerInnen; fasst alles in Hand der Deutschen Wohnen mit hochpreisigen Mieten; eine Energieversorgung die weit von einem CO2-freien Projekt entfernt ist, denn die ökologischen Bestandteile lohnen sich wirtschaftlich nur, wenn die ursprüngliche Planung mit 10.000 EW umgesetzt werden kann. An dieser Einwohnerzahl hielt OBM Schubert noch am 10.06.21 (vor nicht mal einer Woche!) im Hauptausschuss fest (Wohnungsbau: Potsdam hält am Ziel 10.000 Einwohner in Krampnitz fest (maz-online.de).

Baustadtrat Rubelt bezeichnete lt. MAZ die einstweilige Beschränkung auf 5000 Einwohner als „Zwischenschritt“. Ein Verharren in dieser Größenordnung wäre für die Stadt „mit einem hohen Defizit verbunden“.

Die Gefahr, dass mit bisherigen und weiteren voreiligen Einzelentscheidungen vollendete Tatsachen geschaffen und Spielräume der kommunalen Planungshoheit verbaut werden bleibt. Auch das hohe wirtschaftliche Risiko für die Stadt. Das ist kein Witz!

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