Garnisonkirche: Arsch mit Phallus

Jetzt ist es raus. Die GarnisonkirchenbefürworterInnen reden endlich mal Klartext. Der Schauspieler Jörg Hartmann offenbart die wahren Absichten: „… ein alleine stehender Turm ist auch nicht gut. Da denkt man: Huch, was ist das für ein Phallus? Der braucht diesen Arsch des Kirchenschiffs, zumindest in den Grundformen. Damit es ästhetisch ausgewogen ist, macht das schon Sinn. Wie man das jetzt inhaltlich füllt, ist dann erst mal eine ganz andere Frage.“  Potsdam: Schauspieler und Garnisonkirchen-Befürworter Jörg Hartmann ist für Rechenzentrum-Abriss (maz-online.de)

Arsch mit Phallus als Machtsymbol der Kirche und derer, die die Geschichte umdeuten wollen. Ein Kirchenschiff in der Form eines Arsches. Zwei Rundformen – tolle Idee. Ästhetisch ausgewogen. Sehr passend. Besser als ein Libeskind-Zacken. Womit der Arsch gefüllt wird „ist eine ganz andere Frage“. Bisher gibt es nur schlecht verdauliche Häppchen und Luftblasen die zu Verdauungsproblemen und Blähungen führen können.

Die Entblößung des eigenen Gesäßes ist in manchen Kulturen eine Geste, um Protest, Hohn oder Geringschätzung auszudrücken. Auch Letzteres passt. Mit dem Arsch einreißen, was Generationen zuvor aufgebaut haben. Darum geht es. Die Revision der 70er Jahre soll durch eine neue Revision unkenntlich gemacht werden.

Und die aktuellen Probleme zahlreicher MitbürgerInnen gehen den „Hartmännern“ auch am Arsch vorbei. Ihr könnt uns alle mal am Arsch lecken, mit eurem Gerede von Gentrifizierung, preiswerten Arbeits-, Kreativ- und Begegnungsräumen. Alles Ätschibätschi. Habt euch nicht so: da kommt doch was teures Neues nebenan hin. Im Gewand des Langen Stalls, voll kreativ für eine Stadt im 21. Jahrhundert.

Dann bekommt auch die lapidare Behauptung, dass der Bund der Stiftung schon viele Millionen Euro in den Arsch gesteckt hat, eine ganz neue Bedeutung. Wir meinen, der Stiftung wurde auf Grund leerer Versprechungen jahrelang von allen Seiten Zucker in den Arsch geblasen. Schluss mit Bonbons! Alles öffentliche Geld war zwar bisher nur für den Penis, ganz im Sinne von „Wir haben den Größten“. Aber richtig geil wird es eben erst, wenn der Unterleib komplett ist. Jetzt verstehen wir auch die Behauptung, einige (Hart-)Männer denken nur mit ihrem Penis.

Wenn der Arsch real wird, kann mensch da hineinkriechen. Wenn es gut gemacht wird, kann die ganze Scheiße der deutschen Geschichte dort erfahren werden. Wenn nicht, werden die KritikerInnen weiter behaupten, dass die Stiftung auf eine ernsthafte Geschichtsaufarbeitung scheißt. Auch der „Ruf aus Potsdam“ hat dann nicht nur eine geschichtsrevisionistische Bedeutung, sondern auch eine genitale. Ein verbales Zäpfchen, rektal anwendbar.

Wenn der Arsch realisiert ist, werden BesucherInnen diskutieren, ob die beiden Rundformen am Phallus Arschbacken oder die Hoden sein sollen. Noch ist Zeit, die Kuppel des Turmes in einer passenden Rund- bzw. Eichelform auszugestalten. Das passt dann auch zur Geschichte des ursprünglichen Hauses. Eine Treffpunkt von Männern, die zur Sicherung der Macht zusammenkamen. Männer, Krieg und Kirche bildeten schon über viele Jahrhunderte eine Einheit.

Mit der Realisierung des maskulinen Machtsymbols könnte das „Gebiet an der Plantage“ auch umbenannt werden. In Regio glutaea (Gesäßregion).

OWCL

image_pdfRunterladen als PDF

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert