Was gibt es Neues in der Stadt?
Aldi und Lidl wollen Wohnungen bauen!
Hurra schreien da alle. In einem Kommentar der PNN vom 12.12.2018 heißt es gar: „Eine Lösung für Potsdamer Wohnungsnot“.
Leider ist auch in diesem Fall die Kritikfähigkeit gegenüber den unternehmenrischen Plänen von Großkonzernen gleich null. Dabei geht es nicht darum, ob Lidl und Aldi Wohnungen bauen – warum auch nicht? Es geht darum, dass in dieser Stadt – wie immer – nicht die geringste kritische Überlegung angestellt wird, wenn Konzerne einfach das machen, was ihre Funktion ist: Geld verdienen.
Auch Aldi und Lidl sind – wer hätte das gedacht – keine sozialen Wohltäter. Wenn sie Wohnungen bauen, haben sie genau gerechnet. Wahrcheinlich ähnlich genau wie beim Einkauf von Produkten für ihre Märkte, wo sie immer wieder die Preise der Produzenten drücken oder bei der Bezahlung ihrer Angestellten, die meist mit Mini – und Ferienjobs klar kommen müssen.
Wer weiß eigentlich, wie diese Wohnungen in Zukunft verwaltet und finanziert werden? Hat irgendwer mal recherchiert, ob Aldi und Lidl überhaupt Grundstückseigentümer sind? Und wer garantiert und eigentlich, dass sie ihre Wohnungen nicht nach Marktlage in ein paar Jahren weiterverkaufen, an Investmentfonds, als Eigentumswohnungen?
Kinderbeteiligung in Potsdam
Noch so ein Versprechen in eine rosige Zukunft war die Aussage, einer stärkeren Kinder – und Jugendbeteiligung in Potsdam. Dafür gibt es jetzt eine extra „Koordinatorin für Kinder- und Jugendinteressen “ – wie die MAZ am 11.12.2018 berichtete. Die heheren Ziele klingen richtig gut – nur hat Potsdam schon lange ein großes Problem damit, Beteiligung öffentlich ganz wichtig zu finden, in der Realität aber kaum etwas zuzulassen. Am Ende bleibt es meist dabei, Bürgerinnen am Ende eines Prozesses zu informieren und sich dann zu wundern, dass die nicht mit allem einverstanden sind.
Beteiligung in Krampnitz
Dies passt zur Nachricht, dass PotdamerInnen im neuen Stadtteil Krampnitz auch selbst Häuser erwerben können!? Echt? Nicht nur die Deutsche Wohnen – die anderswo enteignet werden soll? Die Nachricht aus der MAZ wird dann schnell wieder relativiert: Es geht nicht darum, in Potsdam BürgerInnen oder Gemeinschaftsprojekten Zugriff auf Grundstücke, auf eigene Bauprojekte, auch Mitbestimmung zu gewähren. Nein, die Häuser bauen andere und Potsdamer könnten sie dann kaufen. Dies ist wahrcheinlich auch so gedacht wie bei der Kinderbeteteiligung: Die Spielplätze bauen Erwachsene und die Kinder dürfen dann immerhin entscheiden, ob sie dort spielen wollen.
Golm wird grün
Es wird immer besser. Jetzt werden die Umlandgemeinden richtig nachhaltig – ökologisch!
Die flächenfressenden, suburbanen Einfamilien – und Reihenhäuschen bekommen begrünte Fassaden und die vorhandenen Grünflachen werden „vernetzt“, schreibt die PNN am 12.12.2018.
Keine Ahnung, wer da beim Thema „Nachhaltigkeit“ in der Schule nicht aufgepasst hat, aber solche suburbanen Siedlungen mit immer neuen Flächen für Einfamilienhäuser, mit Funktionstrennung und neuen Straßen für die Mobilität zwischen den getrennten Funktionen gehören dazu sicher nicht.
… viel Neues in Potsdam kurz vor den Feiertagen.