Die Stiftung Versöhnung feiert. Mit einem Staatsakt in der 88 Meter hohen Garnisonkirche von Potsdam feierten die Nationalsozialisten am heutigen 21.März vor 88 Jahren (1933) die Einberufung des Reichstags als Tag von Potsdam und boten der Welt Bilder, die Geschichte machten. Eine perfekte Inszenierung der konservativen, nationalistischen und faschistischen Kräfte. Die Geburtsstunde des Dritten Reiches. Überall schallte es Heil Hitler, welches im rechten Milieu heute oft mit der 88 (der achte Buchstabe im Alphabet) verklausuliert wird.
Am 21.März 1933 fand nicht nur unter dem Jubel der Potsdamer*innen die Machtübergabe an die Nationalsozialisten statt, sondern wurde auch das KZ Oranienburg (nördlich von Berlin), als das erste, der SA unterstehende Konzentrationslager „in Betrieb“ genommen.
Die Stiftung Garnisonkirche gab unmittelbar im Vorfeld dieses Jahrestages die schon fast unendliche Leugnung der Zusammenhänge um dem 21.März 1933 endlich auf. Auch die Mythen um den 20. Juli wurden als solche endlich eingestanden. Entlarvt wurden sie schon Jahre zuvor durch die Projektgegner*innen und diverse wissenschaftliche Publikationen. Der 12.März wird noch als „Huber-Wende“ in die protestantische Kirchen- und deutsche Mythengeschichte eingehen. Den kaum eine andere verantwortliche Person stand so sehr für die Verklärung der GK-Geschichte wie er. Von der unendlichen Leugnung zur unsäglichen Verbiegung der Verantwortlichen. Die gewendete 21 des historischen Datums ergibt die 12 des Pressetermins. Und eine der beiden Achten quergelegt, ergibt das Zeichen für Unendlichkeit (siehe Luftballons).
An diesem Wochenende wurde auch Alexander Gauland, einer der Erstunterzeichner des „Ruf aus Potsdam“ (einer der vielen Initialzündungen zum Wiederaufbau der GK) mit nur 66 statt 88 Prozent der Stimmen, zum Spitzenkandidaten der AfD für die anstehende Bundestagswahl gewählt. Einer der Bewerber für einen weiteren AfD-Listenplatz sagte: Die Partei „stelle nicht unseren geliebten deutschen Staat in Frage, sondern die noch amtierende, dilletierende, kommissarische Staatsführung. Es ist süß und ehrenvoll, fürs Vaterland zu werben.“ Dies hätte am Ende der Weimarer Republik auch ein Satz vom 21. März 1933 sein können.
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