20. Jahrestag des Terroranschlags in den USA. 20 Jahre Afghanistan. Und nun?
„Nie wieder Krieg“ stand schon 1924 auf dem Kollwitz-Plakat zu den Mitteldeutschen Jugendtagen. Nie wieder Krieg wurde zum Motto in den Nachkriegsjahren nach dem Zweiten Weltkrieg. In Ost wie in West. Keine 50 Jahre hat es die Bundesrepublik ausgehalten, sich aus aktiven Kriegshandlungen herauszuhalten. Das Streben nach Macht auf dem internationalen Parket war größer als der Wille zur friedlichen, antimilitaristischen Außenpolitik. Von Deutschen Boden ging zwar kein Krieg mehr aus, aber von hiesigen Boden, von Geltow bei Potsdam, wurden und werden diese Kriegseinsätze seit über 20 Jahre gesteuert (Die Einsätze der Bundeswehr)
Der Terroranschlag vom 9. September 2001 war ein Anlass, aber nicht der Grund für weitere militärische Auslandseinsätze Deutschlands. Das Dilemma von Afghanistan sollte Anlass sein, über die Rolle der BRD in der NATO und über die NATO insgesamt nachzudenken. Nicht neue Bekenntnisse zur NATO sind notwendig, sondern die Bereitschaft, den kostspieligen Kriegseinsatz zu analysieren und neue Erkenntnisse in eine Neubewertung einzubeziehen.
Zu diesem Thema empfehlen zwei Beiträge. Einen von Joseph Verbovszky. Er macht deutlich, wie aus dem Anti-Terror-Einsatz in Afghanistan eine Mission zum Staatsaufbau wurde. Der Autor kommt zum Ergebnis, dass vor allem die Deutschen diese Missionsänderung wollten, und so zur Eskalation beitrugen.
Joseph Verbovszky promoviert an der Universität der Bundeswehr in München. Er forscht zu dem Thema: „Cultural Trauma and National Security: Structural Pacifism in Germany since Reunification – Kulturelles Trauma und nationale Sicherheit: Struktureller Pazifismus in Deutschland seit der Wiedervereinigung“.
20 Jahre nach 9/11 ist der Westen mit seinem «Anti-Terror-Krieg» total gescheitert, er hat aber Millionen Menschen umgebracht. So betitelt der Infosperber in der Schweiz einen Beitrag zum heutigen Jubiläum. Unsere zweite Empfehlung:
Zum 9/11-Gedenktag: Die Bilanz des «Anti-Terror-Kriegs» – infosperber
Die «Informationen zur Deutschen Außenpolitik» (german-foreign-policy.com) werden von einer Gruppe unabhängiger Publizisten und Wissenschaftler zusammengestellt, die das Wiedererstarken deutscher Großmachtbestrebungen auf wirtschaftlichem, politischem und militärischem Gebiet kontinuierlich beobachten.