Noch eine Studie …

Soziale Segregation besonders hoch in Potsdam

Stadtmitte für alle – diese Forderung wird durch eine aktuelle Studie des WZB bestärkt.

Potsdam hat eine überdurchschnittlich hohe soziale Segregation (S. 29). Simpel gesagt: Die Armen (SGB II BezieherInnen) wohnen in den Plattenbauten und die Reichen tummeln sich in der sanierten Innenstadt.

Diese Entwicklung, darauf weisen die AutorInnen hin, ist nicht direkt mit dem Problem steigender Mieten verbunden. Vielmehr ist diie sozial-räumliche Ungleichheit vor allem historisches Produkt: in den nach 1945 massiv gebauten neuen Plattenbauten am Potsdamer Stadtrand wohnen heute überproportional viele ärmere Menschen. Aber so extrem wie in Potsdam muss es nicht sein: in anderen ostdeutschen Städten mit ähnlichen Plattenbaugebieten ist die soziale Mischung weitaus größer (vgl. S. 106).

Aber in Potsdam wird diese räumliche Spaltung zunehmen (S. 31):

https://www.wzb.eu/files/image/sv/iuk/Grafik_3.jpg

Während in Potsdam über

Wenn Potsdam also eh schon eine der am stärksten sozial segregierten Städte ist, dann müssen alle Pläne diese Spaltung fortzusetzen, sofort gestoppt werden:

Mehr als andere Städte braucht Potsdam eine Stadtentwicklungspolitik, die alle Einkommensgruppen fördert.

Das heißt nicht noch mehr Subvention und Investition für Elitenkultur sondern mehr Gemeinnützigkeit.

Die Herausforderung ist nicht nur mehr sozialen Wohnungsbau zu schaffen sondern diesen auch in der Innenstadt zu realisieren.

Die Herausforderung ist, in der Stadtmitte  Wohn-, Kultur-und Bildungs-Angebote zu schaffen, die auch Ärmeren offen sind.

Dafür muss die Stadt Potsdam ihrer Verantwortung endlich gerecht werden und z.B. städtebauliche Deals machen, die nicht den Investoren sondern den StadtbewohnerInnen zu Gute kommen.

Die AutorInnen sehen das ähnlich wenn sie sagen:“die Beispiele München (Riedel 2015) oder Wien (Eisenreich 2016; Kapeller 2017) [zeigen], dass auch mit strikteren Auflagen weiterhin viele Wohnungen gebaut werden. Warum sollte das nicht auch in mittlerweile wachsenden Städten wie Erfurt, Pots-dam oder Rostock möglich sein?“ (S. 119).

Die Studie ist hier zu finden:

https://www.wzb.eu/de/pressemitteilung/arm-und-reich-jung-und-alt-immer-seltener-tuer-an-tuer

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