Am 13. März jährt sich der erste Lockdown des öffentlichen und kulturellen Lebens. Anlass genug für die Kunst- und Kulturszene der Landeshauptstadt mit einem digitalen Aktionstag ein sicht- und erlebbares Zeichen zu setzen: Gleichzeitig ist es aber notwendig, eine langfristige Perspektive zu erarbeiten.
#KulturMachtPotsdam ist ein starkes solidarisches und buntes Netzwerk, das Potsdamer Institutionen, Kollektive und Einzelakteur*innen vereint, um gemeinsam die gesellschaftliche Bedeutung von Kunst und Kultur für Potsdam nach außen zu tragen. Es möchte dabei eine möglichst große Zahl von Ideen erlebbar machen.
Um langfristig die Vielfalt und Bedeutung von Kunst und Kultur in dieser Stadt zu sichern oder gar zu stärken, hat das Netzwerk folgende Forderungen an die Stadt, die Politik, die Gesellschaft:
Wir dokumentieren
„1.Rechtzeitige und umfassende Integration des Kultursektors als gesellschaftliche Querschnittsfunktion in alle Planungen und Entscheidungen über die zukünftige Stadtentwicklung, insbesondere durch Einbeziehung von Vertretern*innen des Kulturbereiches in relevante Gremien der Landeshauptstadt Potsdam (LHP) z.B. im Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung.
2. Kontinuierliche Aktualisierung der kulturpolitischen Leitlinien unter Einbeziehung der Kulturakteur*innen. Erarbeitung und Evaluation von verbindlichen Zielvereinbarungen anhand themenbezogener „Runder Tische“. Erstellung eines Kulturberichtes, in dem regelmäßig und umfassend Daten und Fakten zur Bedeutung des städtischen Kulturbereiches für andere Bereiche wie Bildung, Tourismus, Einzelhandel usw. sowie zur Umwegrentabilität dargestellt werden.
3. Grundsätzlicher Erhalt aller bestehenden Institutionen des Kulturbereiches. Darüber hinaus Entwicklung und Sicherung von neuen Räumen für die Kunst- und Kulturproduktion.
4. Erhöhung der finanziellen Ausstattung des Kulturhaushaltes bzw. der verschiedenen Förderbereiche mindestens proportional zum Wachstum der Stadt.
5. Erweiterung der Förderkulisse im Kulturbereich:
a) Erweiterung der Förderfähigkeit künstlerischer Leistungen von der Projekt- zur Prozessförderung, insbesondere durch Förderung von Modellprojekten, Kampagnen, Netzwerkauf-und -ausbau.
b) Vereinfachung und bessere Planbarkeit der Förderungen durch Ausweitung der Festbetragsfinanzierungen und Schaffung der Voraussetzungen für mehrjährige Projekte.
c) Anerkennung von Ausfallhonoraren für eine faire Auflösung von Verträgen für Künstler*innen, Vermittler*innen und Veranstalter*innen.
d) Einführung eines Stipendienprogramms für Solo-Selbstständige.
6. Entbürokratisierung des Verfahrens der Vergabe und der Abrechnung der Fördermittel; frühzeitige Ankündigung von Antragsverfahren; mehr Transparenz bei der Vergabe von Fördermitteln sowie zeitnahe Erteilung des Fördermittelbescheides.
7. Personelle Verstärkung des Fachbereiches Kultur und Museum der LHP; Einrichtung einer Beratungseinrichtung, die Kulturakteurinnen (insbesondere Solo-Selbstständige und Nachwuchsveranstalter*innen) bei der Antragstellung und Abrechnung öffentlicher Mittel unterstützt.
8. Verbesserung des Marketings für den Kulturbereich unter Mitwirkung von Vertreter*innen aus dem Kulturbereich insbesondere durch regelmäßige Veröffentlichungen, einen digitalen Veranstaltungskalender für alle Kultureinrichtungen und kulturellen Angebote der Stadt sowie die Verbesserung des Internetauftritts der LHP, speziell für den Kulturbereich.
9. Unterstützung der LHP von Initiativen des Landes und/oder des Bundes zur besseren sozialen Absicherung von Solo-Selbständigen und freiberuflichen Künstler*innen (KSK, Arbeitslosenversicherung, Honorarstandards etc.).“
Hier die Forderungen als pdf:
Mehr Infos auf: KulturMachtPotsdam – Potsdam macht Kultur