Spaltung statt Versöhnung am 17. Juni

Der 17. Juni ist als Tag des Aufstandes im Jahre 1953 und als westdeutscher Feiertag zur Einheit im kollektiven Gedächtnis. Die Stiftung Garnisonkirche nutze den Tag jedoch erneut, um die (Stadt-)Gesellschaft zu spalten. Die gestern erneuerte und einstimmige erhobene Forderung des Kuratoriums der Stiftung Garnisonkirche nach Baufreiheit auf dem Grundstück des Kirchenschiff der Garnisonkirche ist eine moralische Katastrophe. Sie lässt eine Bereitschaft für die von der Stadtverordnetenversammlung auf den Weg gebrachte ergebnisoffene Diskussion um die Zukunft des Ortes vermissen. Die Einstimmigkeit ist bedenklich, da auch der OBM Schubert Mitglied dieses Kuratoriums ist. Was ist von seinem angeblich ergebnisoffenen Vier-Stufen-Plan zu halten? Irreführung der Betroffenen, der Stadtpolitik? Alles nur wieder Scheinbeteiligung?

Unabhängig davon ergibt sich die Frage zur Zukunft des RZ. „Warum soll etwas zerstört werden, was Wertschätzung erfährt und produktiv genutzt wird? Wieso kann das Rechenzentrum nicht als Ganzes erhalten werden, bis die zukünftige Nutzung und Gestaltung des Areals endgültig geklärt und auch finanziert ist? In diesem Beschluss offenbart sich eine destruktive Geisteshaltung, die ohne Not etwas vorhandenes baldmöglichst zerstören will, welches vielen Menschen etwas bedeutet“ fragt Prof. Oswalt als Vertreter des Lernortes Garnisonkirche im RZ.

Die gestrige Entscheidung ist nicht nur Ausdruck destruktiver Geisteshaltung, sondern eine weiterer Beleg von Verlogenheit und unterstreicht das unversöhnliche, verantwortungslose und geschichtsvergessene Agieren der Stiftung und dessen Kuratorium.

von DER LINKE

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