Aktivist*innen und Nutzer*innen des Rechenzentrums haben diese Woche ein umfangreiches Konzept zum Erhalt und zur Weiternutzung des Rechenzentrums als den Ort für Kreative, Künstler*innen, Kunstschaffende und Kultur in Potsdam vorgestellt.
Beteiligt an der Erarbeitung waren viele Menschen aus der Stadtgesellschaft – natürlich auch aus dem Netzwerk „Stadt für alle“.
Grundlage des nun veröffentlichten Konzeptes ist der Vorschlag, dass eine gemeinnützige Stiftung das Rechenzentrum übernimmt und betreibt. Das ermöglicht die langfristige Unabhängigkeit und Sicherheit für die Nutzer*innen – sowohl, was die inhaltliche Gestaltung, aber auch die finanzielle Basis betrifft. Und für die Stadt Potsdam eröffnen sich vielfältige Formen der Partizipation und Einflussnahme, ohne dabei weiter das finanzielle und rechtliche Risiko tragen zu müssen.
Die unterschiedlichen Rechnungsmodelle zeigen klar, dass eine Finanzierung des Hauses zu bezahlbaren Mieten möglich ist. Auch hier waren Menschen aus dem Rechenzentrum und Unterstützer*innen beteiligt, die als Architekt*innen, mit Erfahrungen in Gemeinschaftsprojekten und beim Bau ihre Expertise einbringen konnten. Entscheidend an dem Konzept ist, dass nicht sofort eine Generalsanierung angesetzt wird, sondern nach und nach aus Rücklagen, Anlageerträgen und Zustiftungen saniert werden soll. Und eben diese Sanierungsmaßnahmen werden nach den Bedürfnissen der Nutzer*innen – und natürlich rechtlichen Vorgaben – entwickelt und nicht dann Plänen eines externen Investors oder Bauträgers.
Ziemlich spannend ist der Teil des Konzeptes, welcher eine Einbeziehung der Stiftung Garnisonkirche beschreibt. Das hat zumindest Potential für eine Kompromiss in diesem jahrelangen Streit. Und wenn dann die neue Stiftung Rechenzentrum genauso bereitwillig mit Fördermitteln des Bundes bedacht wird wie bisher die Garnisonkirche kann das Projekt ja gar nicht mehr scheitern.
Die Stadtverordneten haben am Dienstag in einem fast schon historischen Beschluss Unterstützung für das Konzept signalisiert. Vor allem die geforderte Veränderung im Bebauungsplan ist Grundlage dafür, endlich Schluss zu machen mit den unsinnigen Abrissplänen für das für die Stadt so wichtige Kreativzentrum.
Ein Blick in seine merkwürdigen Ideen von Potsdam erlaubte CDU Fraktionschef Willo Göpel, der in der Debatte vor der SVV seine Ablehnung des Antrags so begründete:
„Der Abriss sei längst beschlossene Sache, nur so sei auch die Wiederkehr des Stadtkanals möglich“.
Da ist eigentlich gar kein Kommentar nötig,
Auf jeden Fall werden wir die Entwicklung weiter kritisch begleiten und alle Konzepte unterstützen, welche den langfristigen Erhalt des Rechenzentrums im Sinne seiner Nutzer*innen zum Ziel hat.