Neues Ausstellungskonzept für Garnisonkirche: Achtung, Fördergeldopportunismus

Wir dokumentieren: Pressemitteilung der Bürgerinitiative für ein Potsdam ohne Garnisonkirche vom 16. März 2021:

Mit ihrem neuen Ausstellungskonzept hat die Stiftung – zumindest auf den ersten Blick – neue Software installiert. Die Hardware bleibt leider die gleiche. Die unveränderte Selbstverständlichkeit des Turmbaus lässt Zweifel an der Glaubwürdigkeit des vermeintlichen „Sinneswandels“ aufkommen. Vielmehr verschärft das neue Konzept die kognitive Dissonanz dieses Wiederaufbaus. Würde die Stiftung ihr eigenes Konzept ernst nehmen, müsste sie den Turmbau sofort abbrechen. Schließlich will sie ja keine „Zeugnisse der Vergangenheit […] erneut auratisieren“. Und vielleicht möchte sie auch endlich vor ihrer eigenen Tür kehren in Bezug auf „tatsächliche Mitsprachemöglichkeiten und ergebnisoffene Debatten“?

Die augenscheinliche 180-Grad-Wende, ohne daraus resultierende bauliche Konsequenzen, zeigt erneut: Inhalte sind für die SGP vollkommen beliebig und geradezu chamäleonartig wandelbar, je nachdem, welches Branding gerade notwendig ist, um den Turm gesellschaftlich verträglich zu machen und dessen Finanzierung weiter zu sichern. Inzwischen hängt die Fertigstellung der Turmattrappe bekanntlich maßgeblich von öffentlichen Fördergeldern ab. Vor diesem Hintergrund musste die Stiftung dem nicht nachlassenden öffentlichen Druck früher oder später ein Stück weit nachgeben.

Solange der Aufzug an der Ausstellung vorbei direkt vom Souvenirshop zur Aussichtsplattform fahren kann, nehmen die Herren Huber und Eschenburg das sicherlich gern in Kauf.

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