Babelsberg: Jugendliche als Problem

Bereits zum 2. Mal trafen sich Verwaltung, Politik und „besorgte“ Bürger*innen, um über die Beschwerden zu diskutieren, die seit Monaten über den öffentlichen Raum in Babelsberg formuliert und medial angebracht werden.
Dabei steht vor allem das Verhalten Jugendlicher im Fokus bzw. die Vermutung, dass sie vor allem für Lärm, Schmutz, Graffiti verantwortlich seien.
Auch diesmal – so einige der wenigen anwesenden Jugendlichen – trafen sich vor allem „alte Männer“.
Der Oberbürgermeister war wieder dabei, das Ordnungsamt und andere Verwaltungen.
Was allerdings kaum zu Sprache kam waren die konkreten Forderungen, Wünsche und Bedürfnisse der Jugendlichen in dem Stadtteil.

Dabei ist der öffentliche Raum, welcher jungen Menschen in Babelsberg zur Verfügung steht sowieso ziemlich begrenzt. Es gibt in Babelsberg – Nord einige Spielplätze – für Kinder, einen großen Park – in dem für Jugendliche so ziemlich alles verboten ist, was ihnen Spaß macht, und viele enge Straßen mit „hübsch“ sanierten, sauberen, teuren Häusern – in denen vor allem Autos ihren Platz haben.
Es bleibt der Raum rings um das Rathaus und den S – Bahnhof Babelsberg. Und eben um diesen Raum geht es – bei den Beschwerden und – teilweise ziemlich hilflosen Diskussionen.

Hausprojekte in Babelsberg, soziale Vereine und Initiativen im Stadtteil haben deshalb mal Jugendliche selbst gefragt, was sie sich wünschen.
Herausgekommen ist eine bunte Liste – sicher nicht repräsentativer – Forderungen und Ideen, die wir hier einfach mal unkommentiert veröffentlichen.

– Selbstverwalteter Jugendclub im Rathaus Babelsberg bzw. dem Klosterkeller und im Flatowturm bzw. dem Babelsberger Schloss

– Mehr nichtkommerzielle Treffpunkte für die Menschen vor Ort – Orte für generationsübergreifenden Austausch

– Keine Schließung des park Babelsberg in der Nacht

– Anerkennung, dass der Bereich um den S-Bahnhof ein normales Stadtzentrum und kein Schlafsilo ist.

– mehr soziokulturelle Freiräume, eine Stadt zum leben und für Menschen, die dort wohnen und nicht nur für Touris zum Anschauen

– Babelsberg darf nicht so scheiße wie Cottbus werden. Deshalb: Nazis aufs Maul

– Zur Konfliktprävention: Verbot von Hertha-Schals im 300m Umkreis des S-Bahnhofes

– Bezahlbare Mieten, dann kann man sich auch mal Zuhause treffen

– Kirsch raus aus Babelsberg!

– Freiräume statt Parkplätze

– Öffentliche, saubere Toiletten

– Mehr legale Graffitiflächen – eventuell in Form von großen Eiswaffeln

– Häufigere Leerung der öffentlichen Papierkörbe, die quellen regelmäßig über und es gibt keinen Ort mehr für weiteren Müll

– Günstigere Dönerpreise

– Free icecream friday

– Regelmäßige Verlosung von VIP Tickets städtischer Sportvereine an Jugendliche

– Sternipreisbremse am Späti bei 1€

– Weniger Einmischung in stadtteilpolitische Belange von Menschen aus Golm und Potsdam-West

– Trennung von Babelsberg und Potsdam

Na dann.
Auf in die Debatte.

Was fällt Euch noch ein?
Wir freuen uns auf Eure Kommentare und Zusendungen.
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